Obergericht Bern - Die digitale Anwaltsprüfung

Ausgangslage und Problemstellung

Die Anwaltsprüfungen des Schweizer Kantons Bern beinhalten einen mündlichen und einen schriftlichen Prüfungsteil. Während der Phase der schriftlichen Prüfungen absolvieren die KandidatInnen binnen einer Woche dreimal eine sechs- bis achtstündige Prüfung, in der sie mit Blick auf einen vorgegebenen Sachverhalt einen juristischen Schriftsatz verfassen. Mehrstündiges handschriftliches Schreiben stellt für die Prüfungsteilnehmer in Zeiten der Digitalisierung eine zunehmend größere Belastung dar, da diese Tätigkeit im täglichen Leben nicht mehr trainiert wird. Handschriftliche Ausarbeitungen sind heutzutage zudem meist kein Bestandteil des späteren Berufslebens eines Anwalts oder Richters mehr.


Nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Anfragen von PrüfungskandidatInnen hat sich die Anwaltsprüfungskommission des Obergerichts Bern daher dazu entschieden, für eine anderthalbjährige Pilotphase alle schriftlichen Prüfungen an PCs schreiben zu lassen. Gesucht wurde ein erfahrener Anbieter, der eine Gesamtlösung, bestehend aus E-Prüfungs-Software und mobiler Prüfungs-Hardware bereitstellen kann. Er musste zudem eine sichere, mobile Prüfungsdurchführung mit 100 KandidatInnen garantieren und vor Ort technisch betreuen können.

Lösung

Nachdem unterschiedliche Lösungen evaluiert und mehrere Anbieter angefragt worden waren, fiel die Wahl des Obergerichts Bern auf die Firma IQUL. Startschuss für die erste digitale Anwaltsprüfung war im Oktober 2016. Die Prüfungen konnten in dem schon bisher für die handschriftlichen Prüfungen genutzten Mehrzwecksaal durchgeführt werden.. Dank des mobilen Prüfungsservers und der Q-Exam WLAN-Infrastruktur ließ sich der Prüfungssaal binnen weniger Stunden herrichten. Für die Prüfungen konnten die KandidatInnen zwischen einer deutschen und einer französischen Benutzeroberfläche wählen und verfassten während der Prüfungswoche tausende Seiten digitale Klausurlösungen.

Feedback

Am Ende der ersten Prüfungswoche blickten alle Beteiligten positiv auf die erfolgreichen Pilotprüfungen zurück. „Wir haben mit der Firma IQUL einen sehr kompetenten Partner für unser Prüfungsvorhaben gewinnen können,“ resümiert Oberrichterin Danièle Wüthrich-Meyer, Präsidentin der Anwaltsprüfungskommission. „Den reibungslosen und störungsfreien Prüfungsbetrieb wissen wir sehr zu schätzen.“ Auch die PrüfungskandidatInnen kommen zu einem positiven Ergebnis: „Wir sind dem Obergericht Bern sehr dankbar, dass wir unsere schriftlichen Arbeiten endlich leichter überarbeiten und übersichtlicher strukturieren können,“ so eine Rückmeldung eines Teilnehmers, die stellvertretend für viele Meinungen steht. Das elektronische Prüfungsformat sei zudem deutlich näher am Berufsalltag, so die Prüfungsteilnehmer weiter.

E-Prüfungen am Obergericht Bern

Maßgeschneiderte digitale Prüfungseinsicht für gescannte Klausuren

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Vetmed Uni Vienna - Ausgefeiltes Qualitätsmanagement durch E-Prüfungen

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Medizinische Hochschule Hannover (MHH) - E-Prüfungen immer Montags

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